Lied & Lyrik
Lied & Lyrik
Lied & Lyrik 2020
Die Liederabende des Freien Deutschen Hochstiftes gehören seit vielen Jahren zum festen Bestandteil des Frankfurter Musiklebens. Unter der Verantwortung von Dr. Rüdiger Volhard haben sie sich als hochkarätige Liederreihe etabliert, seit 2016 führt die Mezzosopranistin und Gesangsprofessorin Hedwig Fassbender Regie, unterstützt vom Pianisten Hilko Dumno und dem Schauspieler und Sprecher Mathias Hermann, der für die Gedichtauswahl und die Erarbeitung der Texte mit den Sängerinnen und Sängern verantwortlich zeichnet. Ihr Konzept, das in Frankfurt am Main wohl einmalig sein dürfte, stellt dem Liedgesang von den Sängern selbst gelesene Texte gegenüber.
Auch 2020 stehen die Texte und Lieder der Reihe Lied & Lyrik in thematischem Bezug zu den Programmschwerpunkten des Jahres: Das Thema der „Naturgewalten“ ist ebenso aktuell wie passend zu unserem Jahresmotto „Aufbruch in die Romantik“. Mit drei Liederabenden wird zudem an Künstler und Ereignisse erinnert, die ein Jubiläum zu begehen haben: Paul Celan zum 100. Geburtstag, Friedrich Hölderlin und Ludwig van Beethoven zum 250.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Wir danken Clifford Chance Deutschland LLP für die Unterstützung des Musikprogramms.
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Mittwoch, 12. Februar, 19.30 Uhr
NATURGEWALTEN
„Wild zuckt der Blitz“
Und es wallet und siedet und brauset und zischt,
Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt,
Bis zum Himmel spritzet der dampfende Gischt,
Und Flut auf Flut sich ohn‘ Ende drängt,
Und will sich nimmer erschöpfen und leeren,
Als wollte das Meer noch ein Meer gebären.
Aus ‚Der Taucher‘ von Friedrich Schiller
Götz Payer, Klavier
Mitglieder 8 € / Gäste 16 €
Mittwoch, 1. April, 19:30 Uhr - VERSCHOBEN AUF DEN 10.02.2021
„DER TOD IST EIN MEISTER AUS DEUTSCHLAND“
Paul Celan zum 100. Geburtstag
Wir stehen umschlungen im Fenster,
sie sehen uns zu von der Straße:
es ist Zeit, dass man weiß!
Es ist Zeit, dass der Stein sich zu blühen bequemt,
dass der Unrast ein Herz schlägt.
Es ist Zeit, dass es Zeit wird.
Es ist Zeit.
Auszug aus dem Gedicht: ‚Corona‘, 1948
Sofia Pavone, Mezzosopran
Theodor Browne, Tenor
Hedayet Djeddikar, Klavier
Sie hören Lieder von Franz Schubert, Robert Schumann, Aribert Reimann u.a. sowie Texte von Paul Celan.
Mitglieder 8 € / Gäste 16 €
Mittwoch, 23. September, 19:30 Uhr - AUSVERKAUFT
FRIEDRICH HÖLDERLIN ZUM 250. GEBURTSTAG
„Das Liebste, was mein Herz genossen, Der holde Reiz der Menschlichkeit“
Lasst vergehen, was vergeht, (…), es vergeht, um
wiederzukehren, es altert, um sich zu verjüngen, es
trennt sich, um sich inniger zu vereinigen, es stirbt,
um lebendiger zu leben.
aus dem Fragment von ‚Hyperion‘ von Friedrich Hölderlin
Michael Porter, Tenor
Hans-Christoph Begemann, Bariton
Hilko Dumno, Klavier
Sie hören Lieder von Benjamin Britten, Hanns Eisler, Hermann Reutter, Wolfgang Fortner, Peter Cornelius u.a. auf Texte von Hölderlin sowie Gedichte Hölderlins.
Mitglieder 8 € / Gäste 16 €
Mittwoch, 25. November, 19:30 Uhr
LUDWIG VAN BEETHOVEN ZUM 250. GEBURTSTAG
„Du darfst nicht Mensch seyn, für dich nicht, nur für
andre; für dich gibt’s kein Glück mehr als in dir selbst
in deiner Kunst – o Gott! gib mir Kraft, mich zu besiegen,
mich darf ja nichts an das Leben fesseln.“
Aus Beethovens Tagebuch, 1812
Martha Jordan, Mezzosopran,
Georg Poplutz, Tenor
Hilko Dumno, Klavier
Der Abend wird von drei herausragenden Solisten bestritten, die sich teils auch schon im Zusammenspiel miteinander ausgezeichnet haben. Im Mittelpunkt des Abends stehen Lieder und Texte von Ludwig van Beethoven.
Mitglieder 8 € / Gäste 16 €
Die Musiker
Marie Seidler absolvierte ihr Studium an der HfMDK Frankfurt am Main bei Hedwig Fassbender und an der Royal Academy of Music in London. Meisterkurse belegte sie bei Graham Johnson und Brigitte Fassbaender. Sie ist Preisträgerin des Internationalen Wettbewerbs für Liedkunst der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart. 2018 wurde sie von der Opernwelt zur Nachwuchskünstlerin des Jahres nominiert. Von 2016 – 2019 festes Ensemblemitglied am Stadttheater Gießen, sang sie u. a. die Mozart-Partien Dorabella in ‚Così fan tutte‘ und Cherubino in ‚Le nozze di Figaro‘. 2019 war sie mit der Titelrolle in Händels ‚Ottone‘ im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik zu hören. Im August 2019 sang sie bei der ‚SchubertÃada‘ in Vilabertran (Spanien) begleitet von Wolfram Rieger und hatte Auftritte u. a. im Kings Place in London und beim Schleswig-Holstein Musik Festival.
Der Pianist und Liedbegleiter Götz Payer studierte bei Konrad Elser und Irwin Gage. Er konzertierte in Europa, den USA und Asien, u.a. beim Schleswig-Holstein-Musikfestival, dem Menuhin Festival Gstaad, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Rheingau Musik Festival, der Tonhalle Zürich, der Opera Lille, der Kölner Philharmonie und der Atlanta Opera. Er ist an zahlreichen CD-, Radio und Fernsehproduktionen beteiligt. Zu seinen Kammermusikpartnern zählten u.a. die King‘s Singers, Cantissimo und das Amaryllis Quartett. Götz Payer unterrichtet Liedgestaltung an den Musikhochschulen in Köln und Frankfurt.
Die Deutsch-Italienerin Sofia Pavone studierte bei Hedwig Fassbender, ist Stipendiatin der Frankfurter Bachkonzerte und des Richard-Wagner-Verbandes Köln und wurde 2018 auf Korsika mit dem 1. Preis des ‚Concours International de Chant de Canari’ ausgezeichnet. Weitere künstlerische Impulse erhielt sie in Meisterkursen bei Brigitte Fassbaender, Ramon Vargas, Axel Bauni und Helmut Deutsch. Sie ist mit einem weitgefächerten Repertoire im In- und Ausland sowohl auf der Opernbühne als auch konzertant tätig. Unter anderem war sie bereits an der Oper Frankfurt, dem Theater Basel, dem Théâtre du Capitole in Toulouse sowie der Opéra National de Lorraine in Nancy zu hören und konzertierte in der Tonhalle Zürich, im Casino Basel und dem Frankfurter Goethe-Haus.
Theodore Browne wuchs als Sohn englischer und südafrikanischer Eltern in Deutschland auf. Von 2012 – 2019 studierte er bei Prof. Thomas Heyer an der HfMDK Frankfurt am Main. Er war früh Gast an verschiedenen Theatern (Staatsoperette Dresden, Staatstheater Darmstadt, Staatstheater Karlsruhe, Volkstheater Rostock) und etablierte sich erfolgreich im Konzertfach (Alte Oper Frankfurt, Weilburger Schlossfestspiele und Rheingau Musik Festival). In der Spielzeit 2019/2020 singt er Conte Almaviva in Rossinis ‚Il Barbiere di Siviglia‘ am Theater Bern. Theodore Browne ist Gewinner und Preisträger mehrerer Wettbewerbe, u.a. des Internationalen Musikwettbewerbs der Musikhochschule Köln 2014, des Bundeswettbewerbs Gesang 2016, der Ebe Stignani Competizione Imola 2018, der Singing Competition Meistersinger von Nürnberg 2018 und des Queen Sonia-Wettbewerbs 2019.
Hedayet Jonas Djeddikar, geboren in Basel, konzertiert bei Konzertreihen wie der Styriarte Graz und dem Rheingau Musik Festival. Sein besonderes Interesse gilt der Entdeckung selten gespielter Werke. Rundfunkaufnahmen entstanden für den SWR, BR, HR, WDR, den Schweizer SR2 und den ORF. Eine Gesamtaufnahme der Lieder Clara Schumanns erschien bei Naxos, verschiedene CDs u.a. bei OehmsClassics und Thorofon, 2019 die ‚Deutsche Winterreise‘ mit u.a. Jens Harzer, Eva Mattes und Birgitta Assheuer. Dem ARD-Musikwettbewerb und dem Brahmswettbewerb ist er als offizieller Begleiter verbunden. Er gibt Meisterkurse in Europa, China und Japan und unterrichtet an den Hochschulen in Frankfurt und Mannheim. Seine Ausbildung erhielt er bei Rose Marie Zartner, Charles Spencer, Rainer Hoffmann Eugen Wangler und Hartmut Höll, sowie u.a. bei Dietrich Fischer-Dieskau, Wolfram Rieger und Helmut Deutsch.
Michael Porter, der nach dem Opernstudio der Oper Frankfurt ins Ensemble aufgenommen wurde, überzeugte hier mit seinen Mozart-Debüts als Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), Ferrando (Così fan tutte), Tamino (Die Zauberflöte) und Don Ottavio (Don Giovanni). Zu seinem Repertoire gehören weiterhin u.a. Edmondo (Manon Lescaut), Stimme eines jungen Seemanns (Tristan und Isolde), Andres (Wozzeck), The Novice (Billy Budd), Mosè (ll serpente di bronzo), Steuermann (Der fliegende Holländer), Brighella (Ariadne auf Naxos). Auch als Liedinterpret trat er in Erscheinung. Gastspiele führten Michael Porter als Monostatos (Die Zauberflöte) zu den Salzburger Festspielen sowie als Victorin/Gaston (Die tote Stadt) – den er auch in Frankfurt sang – an die Semperoper in Dresden, als Knappe (Parsifal) an die Staatsoper Berlin und als König in der Uraufführung von Tonguecat zu den Münchner Opernfestspielen. Mit Brighella debütierte der junge Sänger an der Fort Worth Opera. Michael Porter war Mitglied der Young Artist Programs des Opera Theatre St. Louis und der Seagle Music Colony.
Hans Christoph Begemann wurde in Hamburg geboren. Nach Stationen in Gießen und Wuppertal debütierte Begemann mit dem Wolfram von Eschenbach unter Marc Albrecht am Staatstheater Darmstadt, wo er acht Jahre wirkte. Für seine Einspielungen der Lieder von Franz Schubert und Wolfgang Rihm erhielt Begemann den Preis der deutschen Schallplattenkritik und die ‚CD des Monats‘ der ‚Opernwelt‘. Begemann sang beim Kissinger Sommer, Rheingau Musikfestival, Lucerne Festival, Hong Kong Arts Festival und bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Seit 2007 betreut Begemann eine Gesangsklasse an der Hochschule für Musik in Mainz. Er ist Ehrenmitglied des Papagenotheaters. Mit Hilko Dumno gab Hans Christoph Begemann Konzerte im Frankfurter Goethe-Haus, im Brentanohaus Oestrich-Winkel und der Festeburgkirche. In der Villa Wahnfried in Bayreuth waren sie zur Festspielzeit mit einem Loewe-Balladenabend zu Gast.
Hilko Dumno studierte Klavier, Kammermusik und Liedgestaltung in Detmold und Frankfurt. Er begleitet regelmäßig Christoph Prégardien, Johannes M. Kränzle, Hans J. Mammel, Georg Poplutz, Hedwig Fassbender, Julia Kleiter, Tanja A. Baumgartner und Christiane Karg in Auftritten beim Schleswig-Holstein Festival, den Schwetzinger Festspielen, der Schubertiade Schwarzenberg, der Styriarte in Graz, dem Luzern Festival oder der Oper Brüssel. Weitere Konzertreisen führten ihn in die USA und nach Japan. Er unterrichtet Instrumentalbegleitung und Liedgestaltung an der HfMDK Frankfurt. Seit der Spielzeit 2014/15 ist er künstlerischer Leiter der Reihe ‚Liederabende im Holzfoyer‘ der Oper Frankfurt.
Die Mezzosopranistin Martha Jordan absolvierte ihre Gesangsausbildung in Berlin und Frankfurt bei Julie Kaufmann und Hedwig Faßbender. Sie besuchte Meisterkurse bei Brigitte Fassbaender, Andreas Scholl, Helmut Deutsch und Margreet Honig. In Liederabenden und mit Konzert- und Opernengagements war sie bereits in ganz Deutschland, Luxemburg und in der Schweiz zu hören. Sie konzertierte mit dem Ensemble Modern in der Kölner Philharmonie und mit der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Karl-Heinz Steffens. Sie war u.a. zu Gast bei der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart und den Max-Reger Tagen in Weiden. In der Reihe Kammermusik für Köln sang sie Faurés ‚La bonne chanson‘ mit Nicholas Rimmer. Mit der Pianistin Lisa Ochsendorf ist sie regelmäßig auf der Konzertbühne zu erleben. Das Duo erhielt 2017 beim Paula-Salomon-Lindberg Wettbewerb in Berlin den 3. Preis. 2017 sang sie im Rahmen des Festivals Junger Künstler Bayreuth die Hauptrolle der Sie im Musiktheaterprojekt Liebestod (Regie: Max Koch). In der Spielzeit 2018/19 übernahm sie am Theater Rudolstadt die Partie des Ataliba in einer Aufführung der verschollen geglaubten Oper Idalide von Luigi Cherubini und am Staatstheater Mainz sang sie die Rolle der Smeraldina in der Oper ‚Die Liebe zu drei Orangen‘ von Sergei Prokofjew.
Der Lied- und Oratorientenor Georg Poplutz, geschätzt für seine „ausdrucksstarke und zugleich empfindsame Interpretation“, konzertiert bei namhaften Festivals und in bedeutenden Konzertsälen und Kirchen im In- und Ausland. Er hat an zahlreichen Rundfunk- und mehr als 80 CD- bzw. DVD-Aufnahmen als Solist mitgewirkt. Seit der Studienzeit verbindet ihn mit dem Pianisten Hilko Dumno eine enge Zusammenarbeit und die gemeinsame CD ‚Lieder an die Entfernte‘ (neben Schubert-Liedern Schumanns ‚Dichterliebe‘ und Beethovens ‚An die ferne Geliebte‘) hat bisher ausgezeichnete Kritiken und eine Nominierung für den ICMA 2018 nach sich gezogen. Poplutz studierte Gesang bei Berthold Possemeyer, Rainer Hoffmann und Christoph Prégardien und wird seit 2010 von Carol Meyer-Bruetting beraten. Gefördert wurde er durch Menuhins ‚Live Music Now‘ und 2009 mit dem Frankfurter Mendelssohn-Sonderpreis ausgezeichnet.